Kulturzentrum, Güssing

Projektdaten

Projekt-Art:

Verhandlungsverfahren geladen I Sanierung I Erweiterung

Ausloberin:

LIB Burgenland

Teilnehmerin:

RATAPLAN - Architektur ZT GmbH

Fachplanung:

Vasko & Partner Ingenieure ZT GesmbH

Verhandlungsverfahren:

10/2022 - 02/2023

Projektbeschreibung

Das von Matthias Szauer geplante unter Denkmalschutz stehende Kulturzentrum in Güssing entspricht nicht mehr den behördlichen und bauphysikalischen Anforderungen an ein zeitgemäßes Veranstaltungszentrum. Ziel ist es, durch eine tiefgreifende Sanierung der Substanz, eine Modernisierung der haus- und elektrotechnischen Anlagen und durch eine Überdachung des Innenhofs, ein modernes Kultur- und Veranstaltungszentrum zu erweitern und zu generieren.

 

Konzeptidee und Nachhaltigkeit
Die Wegführung des bestehenden Gebäudes, welches sich versetzt gestaffelt in Richtung Norden erhöht, wird im inneren Bereich durch die interne Infrastruktur entflechtet. Für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten sorgt die Erweiterung des Atriums als Multifunktionshalle, die durch faltbare Akustikwände an die angrenzenden Räume abgetrennt bzw. erweitert werden kann. Unter der Berücksichtigung des Denkmalschutzes wird das Kulturzentrum auf den neuesten Stand der Technik und zu größtmöglicher Nachhaltigkeit in Anlehnung an Klimaaktiv bzw. das Holistic Building Programm gebracht. Da sämtliche Bestandbauteile ein hohes Recycle- und Wiederverwendungspotential aufweisen, können diese im Sinne der Nachhaltigkeit belassen und bauphysikalisch optimiert werden. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, werden regionale Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen herangezogen. Das Regenwasser findet Verwendung für die begrünten und mit Photovoltaik ausgestatten Flachdächer, sowie für die WC-Anlagen.

 

Außenanlagen
Der Baumbestand mit seinen charakteristischen Platanenreihen bleibt weitgehend erhalten. Der Park im südlichen Bereich des Grundstücks stellt die notwendigen Retentionsbereiche sicher. Im östlichen Bereich der Anlage entsteht ein neues Open-Air-Areal: abgerückt vom Bestandgebäude, umrahmt von einer teilweise begrünten Gabionenwand, die als Schallschutz dient, treten Tribüne und Bühne als einfache Volumen in Erscheinung. Ähnlich der nach Norden hochgestaffelten Bauweise des Bestands, richten sich die neuen Teile in gleicher Richtung hin höher aus. Die skulpturalen Kamine auf Höhe der Tribüne markieren den Eingang zum Open-Air-Bereich.

 

Neubauteile Tribüne und Bühne
Die Anordnung der Bühne nach Norden hin ermöglicht eine Trennung von Akteur:innen und dem Publikum; die Anlieferung erfolgt ausschließlich über die Zufahrt im Norden. Die Tribünenkonstruktion aus Stahlbeton und Holzverkleidung schafft Platz für 450 Personen. Eine Schallschutzwand und ein Schallschutzdach in Richtung Süden vermindern den Lärmpegel nach außen. Unterhalb der Tribüne befinden sich die Sanitäranlagen und der Ticketschalter. Zwischen Bühne und Tribüne bietet eine flexible Überdachung als seilgeführte Markise ausreichend Sonnen- und Blendschutz, sowie Schutz vor Nieselregen.

© RATAPLAN
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