Neutorgasse
Projektdaten
Projekt-Art:
Bauen im Weltkulturerbe I Neubau
Auftraggeberin:
Immorent AG
Planung:
RATAPLAN - Architektur ZT GmbH
Gemeinsam mit:
Armin Draxl, Alexander Dworschak, Waltraut Hoheneder, Anna Moravek, Markus Steinmair, Katharina Wörgötter
Planungsbeginn:
10/2005
Fertigstellung:
06/2012
NF:
ca. 10.000 m²
Wettbewerb:
1. Preis
Auszeichnung:
GEBAUT 2010
Nominierung:
DIWA Award 2010
Projektbeschreibung
In der Wiener Innenstadt, dem 1. Wiener Gemeindebezirk, plante RATAPLAN auf der Fläche von ehemals drei Gebäuden ein Büro- und Wohn- und Geschäftshaus. Der Projektentwickler wollte einen optimalen Nutzungsmix für den außergewöhnlichen Standort.
Städtebauliche Einordnung:
Die städtebauliche Leitidee besteht aus dem Verschwenken des Neubaus hinter ein zu erhaltendes Bestandsgebäude, welches funktional mit dem Neubau verbunden wird. Der Baukörper schwingt zurück und es entsteht eine platzartige Straßenerweiterung. Gleichzeitig wird der Außenbezug für die Wohnungen und Büros optimal hergestellt. Der städtebauliche Maßstab der benachbarten Gründerzeitbauten gibt den Ton an, die Struktur der ehemals drei Grundstücke bleibt trotz einer gemeinsamen Bebauung im Straßenzug erhalten.
Nutzung:
Im Erdgeschoss befinden sich Geschäftsflächen, in den drei darüber liegenden Stockwerken Büroflächen. Die durch den Schwung verlängerte Fassade verfügt über mehr Fensterfläche zur Straßenseite – der attraktiven Schauseite für die repräsentativen Büros. Dadurch wird auch eine bessere Belichtung der Arbeitsplätze erreicht. Die Grundrisse sind bewusst flexibel für zukünftige Nutzerwünsche gehalten. In den obersten Etagen entstehen auf rund 4.800 m2 Wohnungen mit gehobener Ausstattung.
Fassade:
Die Fassade ist als neues Merkmal im Stadtraum zu verstehen, welches durch die Tiefe der Konstruktion und die Struktur des Materials den Stil der stark gegliederten Fassaden der Umgebung neu interpretiert. Der Sonnenschutz besteht aus motorgesteuerten Drehschiebelamellen aus polyspektral beschichteten Edelstahlstreckmetall. – Wie ein Vorhang schwingen sich die faltbaren und seitlich verschiebbaren Sonnenschutzelemente über die Hausfassade und reichen bis hinter den Altbau. Durch die individuell zu öffnenden Lamellen ergibt sich im Tagesverlauf ein Wechselspiel zwischen dem transluzenten Sonnenschutz und der färbigen Hauptfassade. Der lichtdurchlässige Kubus belebt mit den Sonnenschutzelementen aus Streckmetall sowohl tagsüber als auch nachts den Außenraum: am Tag glitzert er in der Sonne und in der Nacht strahlt er wie ein Kristall.