Reitschule Grafenegg, Rudolf-Buchbinder-Saal
Projektdaten
Projekt-Art:
Offener Realisierungswettbewerb I Sanierung I Zubau
Ausloberin:
Grafenegg Kulturbetriebs GmbH
Teilnehmerin:
RATAPLAN mit Thomas EMMER
Gemeinsam mit:
Jonathan Muhr, Stefan Münster
Wettbewerb:
07/2022 - 10/2022
Projektbeschreibung
Die ehemalige, unter Denkmalschutz stehende Reitschule von 1845 soll für musikalische Events, für rund 500 Besucher:innen ausgebaut und modernisiert werden. Im Zuge dessen wird die äußere Erscheinung an die ursprüngliche Façon (Materialität, Gebäudehöhe, Dachform) des Gebäudes herangeführt. Im westlichen, an die Reithalle angrenzenden Bereich besteht die Möglichkeit einen Zubau zu errichten.
Konzept Rudolf-Buchbinder-Saal (Reithalle)
Die offene Dachkonstruktion entspricht dem historisch ursprünglichen Raum der Reithalle und erweitert die akustische und räumliche Wirkung. Das neue Foyer im Saal ergänzt das bestehende, horizontal ausgerichtete Foyer des Auditoriums durch seine vertikale Raumstruktur. Eine zwischengezogene Galerie erlaubt den Besucher:innen den Raum aus verschiedenen Perspektiven wahrzunehmen. Durch Schiebeelemente im EG, entlang der nordseitigen Galerie kann das Foyer flexibel genutzt werden: eine veränderbare Bestuhlung ermöglicht den Bereich als Seminarsaal, sowie als vergrößerte Konzerthalle.
Konzept Erweiterungsbau
Um die Solitärwirkung auf das historische Gebäude zu bewahren und die Westfassade der Reithalle freizuhalten, wird der Erweiterungsbau eingeschossig konzipiert und auf das Mindeste reduziert. So erscheint dieser, neben der historischen Reithalle als freistehender Musikpavillon, der als Backstage-Bereich dient. Zudem kann das Dach des Zubaus für kleinere Aufführungen zur Außenbühne werden.
Konstruktion und Akustik
Die Galerie und die Akustikdecke sind markante, raumwirksame Gestaltungselemente, welche gemeinsam mit der Bühnenrückwand und der Saalrückwand den akustischen Raum aufspannen. Über diesen nicht hermetisch geschlossenen Raum ist die neue Dachkonstruktion teilweise sichtbar. Die Öffnung der ost-, süd- und westseitigen Blendbögen generiert einen hellen, lichtdurchfluteten Raum, dessen natürlicher Lichteinfall den Außen- mit dem Innenraum verbindet. Während eines Konzerts können die Glasflächen mit schallabsorbierenden Vorhängen oder profilierten Holz-Schiebe-Elementen geschlossen werden. Der zum Teil offene Dachraum wird durch Holzroste mit gedrehten Holzleisten und Fugen, die mit schallabsorbierendem Material hinterlegt sind, gebildet. Ein zweischaliger Dachaufbau ermöglicht maximalen Schallschutz bei sehr leisen Musikdarbietungen.