Seestadt Aspern, Seecarree F6
Projektdaten
Projekt-Art:
Geladener Wettbewerb I Neubau
Auslober*in:
Sozialbau AG
Teilnehmer*innen:
RATAPLAN, GANAHL:IFSITS Architekten
Freiraum:
Rajek Barosch Landschaftsarchitektur
Gemeinsam mit:
Stefan Münster
Wettbewerb:
11/2024 - 04/2025
Wettbewerb:
2. Platz
Projektbeschreibung
EINFACH. GUT.
Wohnen. Arbeiten. Leben.
Nutzungskonzept
Das Konzept beinhaltet einen Vorschlag für einen vielfältigen Wohn-Nutzungsmix aus 144 Wohnungen und flexibel teilbare Gewerbeflächen im EG und im 1. OG des Stadtsockels. Aufgeteilt auf vier Häuser werden pro Haus Nachbarschaftscluster gebildet, die aufgrund der Situierung und offenen Stellung der Häuser über den Innenhof zueinander in Verbindung stehen. Sämtliche Wohnungen erhalten einen vorge-lagerten Freiraum in Form von Loggien oder Balkonen. Am Dach des Stadtsockels befindet sich eine Ge-meinschaftsterrasse mit Kleinkinderspielplatz für die Bewohner*innen. Die Barrierefreiheit der Anlage, ebenerdige Kinderwagenabstellplätze und Fahrradabstellplätze mit E-Bike Ladestationen tragen zusätz-lich zur Alltagstauglichkeit bei.
Städtebauliches Konzept
Der Fokus des Konzepts liegt in einer offenen Stellung der Baukörper zueinander, die vielseitige Blickbe-ziehungen, eine gute Belichtung und eine natürliche Belüftung sowie Akklimatisierung ermöglicht. Entlang der Sonnenallee schließt ein zweigeschoßiger Sockel den Blockrand und nimmt das Höhengefälle der Straße fließend auf. Die unterschiedlichen Höhenstufen der einzelnen Baukörper, sowie die voneinander abweichende Gestaltung der Baukörper schaffen mannigfaltige Blickerlebnisse, erhöhen Lichteinträge und bieten ausreichend Impulse für Aktivitäten und Aufenthalte im Freien. Erdgebundene Fassadenbe-grünungen bilden den „Grünen Stadtsockel“ entlang der Sonnenallee bis hin zu den Quartiersstraßen. Zur „Grünen Saite“ hin erstreckt sich ein siebengeschossiger Eckbaukörper, der leicht nach Innen gedreht mittels einer Pergola fließend in die Bebauung mit eingebunden ist. Es entsteht ein dynamischer und belebter Stadtraum.
Freiraum
Die Topografie des Innenhofes eröffnet die Möglichkeit die Retention der Regenwässer als gestalteri-sches Freiraumelement zu nutzen. Die Regenwässer werden durch die Stützmauer vor Gewerbe und Atelier und über Speier in Wasserläufe geleitet. Diese führen entlang der Mauern zu den naturnahen Retentionsflächen in den Fugen und vor den Impulsraum, die nicht nur für die Biodiversität eine große Bedeutung haben, sondern auch als Spielbereiche für Kinder besonders wertvoll sind. Die Fuge an der grünen Seite wird von der großen Laube überdeckt. Sie verzahnt die grüne Seite mit dem Bauplatz und lenkt in den Innenhof. Dicht bewachsen erhält dieser Aufenthaltsbereich vor dem Gemeinschaftsraum eine besondere Qualität, die sich vor allem an heißen Sommertagen bewährt.
Mikroklima
Die intensive Begrünung der Sockelbauteile verbessert das Mikroklima, bindet Staub- und Luftschadstof-fe, vermindert Lärmbelastungen durch Schallabsorption, erhöht die Biodiversität und reduziert die gefühl-te Temperatur maßgeblich. Entsprechend den Vorgaben der Wiener Bauordnung wird straßenseitig eine bodengebundene Fassadenbegrünung vorgeschlagen. Durch das Zurücksetzen der Gebäudekanten ent-lang des öffentlichen Raumes und der geplanten vertikalen Fassadenbegrünung wird ein grüner Stadt-raum auf Augenhöhe geschaffen. Kletterpflanzen sind ein zusätzliches Element im Animal Aided Design und haben zudem positive Auswirkungen auf die Wohn- und Aufenthaltsqualität.
Entlang der „Grünen Saite“ rücken die Häuser durch Abtreppung zusätzlich zurück, dadurch entstehen Aufenthaltsbereiche im Freien auf Höhe der Baumkronen.