Visitor Center Oberes Belvedere

Projektdaten

Projekt-Art:

Offener Realisierungswettbewerb I Neubau I Zubau

Ausloberin:

Österr. Galerie Belvedere

Teilnehmerin:

RATAPLAN mit Thomas EMMER

Wettbewerb:

10/2023 - 02/2024

Projektbeschreibung

Für das unter Denkmalschutz stehende obere Belvedere und dessen Anbindung an die Bestandsbauten ist ein neues unterirdisches Besucher*innenzentrum geplant, um so eine optimale Eingangs- und Onboarding-Situation für den ansteigenden Personenstrom zu schaffen. Im Zentrum des Konzepts steht eine respektvolle und zurückhaltende landschaftsarchitektonische Einbindung in das Weltkulturerbe-Ensemble.

 

Architektur
Von der Prinz Eugen-Straße gelangen die Besucher*innen über das Kopfgebäude des Kavaliertrakts in das Visitor Center, das über eine breite Treppe oder einen Aufzug zu erreichen ist. Bestehend aus der Vor- und der Ovalhalle strukturieren Pilzkopf-Stützen aus Sichtbeton den Zubau und treten in einen Dialog mit den gebogenen Rampen der Prunkstiege im Bestand. Lichtbänder entlang der Umfassungswände entmaterialisieren den Anschluss an die Decke und sorgen so für eine leichte und lichtdurchflutete Inszenierung, welche die Halle, obwohl unterirdisch verortet, in einem hellen und strahlenden Licht beschreibt. Verstärkt wird dieser Effekt durch Spiegel, die an den sich nach oben öffnenden Wänden angeordnet sind und so das natürliche Oberlicht spielerisch einfangen.

 

Funktionalität und Raumprogramm
In der Vorhalle laden großzügige Wartebereiche und ausreichend Sitzmöglichkeiten zum Ankommen und Verweilen ein. Ein kleines gastronomisches Angebot befindet sich auf der Zwischenebene. Die räumliche Abfolge von Security, Garderobe, Information und Ticketverkauf sorgen für einen durchgängigen und übersichtlichen Eintritt in das Museum und dem Museumsshop. So führen 2 Rolltreppen und der bestehende Aufzug auf die Ebene „Sala Terena“ des Museums. Für die Mitarbeiter*innen ist der Eingang über das Stiegenhaus 2 und 3 - nahe der Büroräumlichkeiten - möglich. Der sanft modellierte Platzbereich beim Eingangsgebäude an die Prinz Eugen-Straße gewährleistet die erforderlichen Zugangsniveaus zum Visitor Center und zu den Lieferant*innen-Eingängen.

 

Energieeffizienz
Durch die weitgehend unterirdische Anordnung ergibt sich eine bauphysikalisch optimierte Gebäudehülle. Der hohe Dämmstandard, die gute Luftdichtheit und der Einsatz von Fernwärme und Fernkälte steigern die Energieeffizienz. Mechanische Lüftungsanlagen mit einer Wärmerückgewinnung minimieren den Verbrauch von Ventilatorstrom durch die mögliche bedarfsabhängige Regelung. So ermöglicht eine integrale Planung von der Bauweise mit der gewählten Gebäudetechnik ein Zertifikat klimaaktiv Gold.