Wiener Klima Himmel
Projektdaten
Projekt-Art:
Forschung I Straßenbegrünung Prototyp
Fördergeber*in:
FFG, Kooperative F&E-Projekte, „Smart Cities, Leuchttürme für resiliente Städte 2040", 2022
Konsortialpartner*in:
tatwort Nachhaltige Projekte
Konsortialpartner*in:
EIGENSINN - Veränderung RAUM geben
Konsortialpartner*in:
BOKU Wien, IBLB
Konsortialpartner*in:
GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations-GmbH
Konsortialpartner*in:
Stadt Wien, Umweltschutz (MA 22)
Forschung:
03/2023-02/2027
Projektbeschreibung
Dem Wiener Klima Himmel liegt die Vision zugrunde, mittels standardisierten begrünten Rank-Konstruktionen und einem Monitoring nach der Umsetzung, Maßnahmen gegen Hitzeinseln in dicht bebauten Stadtteilen und für eine bessere Lebensqualität in unserer Stadt zu setzen. In enger Zusammenarbeit mit den Bezirken, Magistraten und Anrainer*innen steht das Forschungsprojekt Wiener Klima Himmel als Prototyp für eine nachhaltige Umsetzung von Beschattung und Kühlung, die technische und rechtliche Bedingungen und Vorgaben berücksichtigt.
Ausgangssituation
Mit dem Klimawandel sehen wir uns zunehmend mit steigenden Temperaturen konfrontiert. Urbaner, dicht bebauter Raum erhitzt sich im Sommer immer stärker und fördert das Wachsen von Hitzeinseln. Anstelle von solchen Hitzeinseln wäre es schön, Schatten- und Luftfeuchtigkeitsspendende Bäume pflanzen zu können. Unterirdische Rohrleitungen, Kanäle, Tiefgaragen, U-Bahnen u.a. erschweren jedoch die Bedingungen für eine neue grüne Infrastruktur im öffentlichen Raum. Hinzu kommt, dass die Entwicklung von Begrünungsmöglichkeiten in der Wiener Stadtverwaltung noch nicht weit genug etabliert ist und Zuständigkeitsbereiche weder definiert noch geklärt sind. So braucht es für die Kühlung und Beschattung des urbanen Raums innovative, platzsparende und standardisierte Begrünungslösungen.
Pilotprojekt WKH
Das Ziel des Forschungsprojektes ist eine modulare, praxistaugliche Rank-Konstruktion zu entwickeln, die allen technischen Standards und vegetationstechnischen Anforderungen, wie Vegetationsunterbau, Substrat- und Pflanzenauswahl, Bewässerung, etc. entspricht und sämtliche behördliche Auflagen erfüllt. Dazu zählt die Auseinandersetzung mit rechtlichen Aspekten: Genehmigungen, Risiken, Haftung, Pflege, Wartung und Instandhaltung sind zu berücksichtigen, sowie damit verbundene Rücksichtsmaßnahmen (Zugänglichkeit für die Feuerwehr in den darüber liegenden Gebäudeteilen) zu bewerkstelligen. Unter Einbezug verschiedener Stellen werden die Nutzungsansprüche an den öffentlichen Raum sichergestellt und mit der Einbindung der Anrainer*innen bringt das Projekt die Bedingungen aller Nutzer*innen in Einklang.
Laubenkonstruktionen
Vielfältige Modelle einer horizontalen Begrünung im Bestand ermöglichen flexibel auf die unterschiedlichen Bedingungen der jeweiligen Standorte zu reagieren. Straßenzüge und Plätze können so teilweise oder ganz überspannt werden. Kletterpflanzen kommen mit geringeren Wurzelräumen aus als Bäume und erreichen bei korrekter Anwuchspflege bereits auch in jungen Jahren beachtliche Höhen und Volumen. Außerdem können die Pflanzen über das Design der Rank-Konstruktion gezielt geführt werden. In jedem Fall bringen „Laubdächer“ neben der Kühlung durch Verdunstung auch Beschattung der darunterliegenden Flächen und damit eine deutlich gesteigerte Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, auch für vulnerable Gruppen.
Standort Corneliusgasse, 1060 Wien
Im Rahmen des Forschungsprojekts Wiener Klima Himmel wurden anhand von ein bis zwei Demo-Objekten im 6. und im 7. Bezirk mögliche Rank-Konstruktionen entwickelt, die auf andere Standorte mit ähnlichen Typologien anwendbar und skalierbar sind. Nach mehreren Schritten der Entwicklung und Planung sowie unter Einbeziehung aller relevanten Dienststellen der Wiener Stadtverwaltung und weiteren Stakeholdern erhält das Forschungsprojekt des Wiener Klima Himmels nun endlich sein Pilot in der Corneliusgasse im 6. Wiener Gemeindebezirk. Die Planung ist bereits weit fortgeschritten und das Projekt befindet sich nun kurz vor der Umsetzung.