Wohnhausanlage Nordbahnhof

Projektdaten

Projekt-Art:

Neubau

Auftraggeberin:

Sozialbau AG

Planung:

RATAPLAN - Architektur ZT GmbH

Gemeinsam mit:

Otto Arnold, Laura Lipensky, Christoph Mathes, Stefan Münster

Planungsbeginn:

06/2018

Baubeginn:

12/2021

Fertigstellung:

05/2024

NFa+b:

8.915 m²

Wohneinheiten:

115 (davon 29 Smart)

Projektbeschreibung

Städtebauliches Konzept
Der Bauplatz liegt zwischen dem städtischen Boulevard Nordbahnstraße und der grünen Urbanen Terrassen der Freien Mitte im Entwicklungsgebiet Nordbahnhof Wien. Im Sinne des Städtebaulichen Leitbildes von 2014 „Freie Mitte – Vielseitiger Rand“ und im Zuge des QS-Verfahrens sind folgende 6 Grundideen von Bedeutung:

 

  • STADTKLIPPE: Das Aufnehmen der gründerzeitlichen Leith­­­­­­­­öhe von 21m (Alliiertenviertel) und in der Tiefe versetzt angeordnete Hochpunkte mit 35m schaffen gemeinsam mit den von der Nordbahnstraße abgerückten Hochhäusern ein starkes urbanes Gegenüber zum Bestand.
  • STADTBUCHTEN/-FUGEN: An der Nordbahnstraße entstehen ein städtischer öffentlicher Platz und ein quartiersöffentlicher Platz, die zur Alliiertenstraße bzw. zur Eberlgasse Bezug nehmen.
  • FREIRAUMBUCHTEN: Zwei Freiraumbuchten eröffnen die Freie Mitte, die auch als ruhigere Rückzugsbereiche der lebendigen Urbanen Terrassen dienen.
  • QUERBEZÜGE: Mäandrierende barrierefreie Verbindungen der Doppelbuchten verzahnen den städtischen Boulevards Nordbahnstraße mit den Urbanen Terrassen der Freien Mitte.
  • STADTSOCKEL (Aktive Erdgeschoßzonen): Überhöhtes EG mit 4m RH bietet Blickbezüge und Zugänge zu den Urbanen Terrassen und trägt zur Belebung der Nordbahn- und Taborstraße bei (durchgesteckte Gewerbezonen, Gastronomiebereiche, Foyers und Gemeinschafträume).
  • BINNENRÄUME: Schräg gestellte innere Fassaden reduzieren Einsichtigkeit und erzeugen spannende Raum- bzw Sichtkanten, sowie einen Dialog mit Baufeld 1 und 3.

 

L-Haus, Gebäude- und Wohntypologie
Der Zugang zum Langhaus erfolgt mittig von der Nordbahnstraße bzw. der Freiraumbucht. Das überhöhte EG mit einem Foyer, Gemeinschaftsräumen und Gewerbeflächen schafft Durchblicke zwischen Straßenraum und Grünraum. Erschlossen wird das Wohnhaus durch ein kompaktes Stiegenhaus im mittleren hohen Teil. Von diesem führt jeweils ein Gang in den niedrigeren Teil, der am Ende mit Tageslicht versorgt ist und einen Ausblick bietet. Die Gangflächen werden durch Nischen - zum Abstellen von Kinderwägen – aufgeweitet und reduzieren dadurch die Tiefe in den Wohnküchen. Die Nasszellen befinden sich immer in den Dunkelzonen. Die Wohnungen unterschiedlicher Größe und Förderschiene (115 Wohnungen, davon 29 Smart) werden in den Geschoßen 1 bis 10 bunt gemischt. Die Achsen der tragenden Wände ermöglichen in Kombination mit der Verjüngung der Gebäudetiefe diese Variabilität. Zum Großteil sind ausschließlich die Geschoßwohnungen mit Loggia-Balkonen kombiniert.

 

Soziale Nachhaltigkeit
Im EG befindet sich ein durchgestreckter Gemeinschaftsraum mit einem angeschlossenem Kinderspielraum, einer Waschküche und WC. Im 1. OG sowie im 6. OG kommen weitere Gemeinschaftsflächen vor. Eine angeschlossene Terrasse dient ebenso der gemeinsamen Nutzung. Neben dem Foyer im EG befindet sich ein hoher Fahrradraum mit einer Werkstätte.

 

Architektur
Die Länge des Gebäudes wird optisch durch eine Grüne L-förmige Fuge reduziert. Die so entstehenden beiden Teile nehmen die Höhen der angrenzenden Gebäude auf. Ein Spiel aus versetzten Loggien, Balkonen und Pflanztrögen schafft zugleich besonnte und sichtgeschützte Bereiche.

© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
© Kurt Hoerbst
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© Kurt Hoerbst
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